| Bericht über die JHV von "Kinner un Lü" e.V. |
|  | Verein „Kinner un Lü“ vor dem Aus? Nach nunmehr acht erfolgreichen Jahren hat der gemeinnützige Verein zur Förderung und zum Schutz Juister Kinder „Kinner un Lü“ e.V. auf seiner Tagesordnung darüber abgestimmt, bei einer nächsten Sitzung die Auflösung herbeizuführen. Nur vier Mitglieder waren der Einladung gefolgt, außer der ersten Vorsitzenden war kein Vorstandsmitglied zugegen. Diese Entwicklung basiert nicht auf Meinungsverschiedenheiten, vielmehr haben im vergangenen Jahr die zweite Vorsitzende Steffi Döring und die Kassenwartin Simone Birkle die Insel verlassen. Die Schriftführerin Heike Cohrs hatte aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen ihren Rücktritt bekannt gegeben. Zudem konnte die Kasse nicht geprüft werden, da auch Kassenprüfer Reinhard Vielhaber nicht mehr auf der Insel lebt. Trotz mehrerer Informationsschreiben und direkter Ansprache verschiedener Väter und Mütter sind Nachfolger für diese Posten sind nicht in Sicht. „Es fühlt sich einfach niemand mehr angesprochen, wenn es um dieses recht anstrengende Engagement geht“, berichtet die Vorsitzende Heike Heiken. Eine traurige Entwicklung, vor allem, wenn man auf das aktive Vereinsjahr 2004 zurückblickt, welches vielen Insulanerkindern und auch jungen Gästen Freude bereitet hat. Über das Boßeltreffen mit Norderneyer Kindern, Schminkstände bei Festen, die erfolgreiche Ferienpassaktion, Tanzkurse für Ballett und Jazzdance, Spielplatzfeste bis hin zu dem Großprojekt „Wiegand Wattwurm-Musical“. Die Vereinsarbeit hat auf der Insel deutliche Spuren hinterlassen, die Spielplätze in Loog, Dorf und Ostdorf wurden mit Spielgeräten oder Spenden ausgestattet, die Kinderräume der Kurverwaltung bekamen ein neues Gesicht, die Hüpfburg wurde zur Verfügung gestellt. Nicht zu Vergessen die Beratungsgespräche mit Jugendpflegern, Drogenexperten und Vertretern aus Rat und Verwaltung. Rückblickend zählt in erster Linie der Erfolg, bedachte Heike Heiken, da das Engagement für die Insel viel gebracht hat. Das derzeitige Vereinsvermögen von rund 5000 Euro soll einem satzungsgerechten Zweck zukommen, vielleicht eine Kletterwand oder eine neue Hüpfburg. Über die Auflösung wird auf einer neuen Sitzung abgestimmt, der Termin wird bekannt gegeben. Zuvor, so hat der anwesende des Ratsausschusses für Jugend und Soziales Diedrich Bleyer versprochen, soll es zu einem lang geplanten Treffen zwischen „Kinner un Lü“, Gemeinderat und der Verwaltung kommen. Das Thema „betreuter Jugendraum“, an dem sich der Verein während seines ganzen Bestehens die Zähne ausgebissen hatte, solle noch einmal geplant, besprochen und kalkuliert werde. „Alle anderen ostfriesischen Inseln verfügen über eine solche Einrichtung, nur Juist hat es noch nicht geschafft“, weiß Heike Heiken zu berichten. Und für dieses Ziel wolle sie, wenn es sein muss eben auch ohne Vereinsdeckung, weiterhin einstehen. Auch die wenigen verbliebenen Aktiven würden sich auf vielfältige Weise sicher weiterhin für die Belange der Inselkinder einsetzen, vielleicht auch unter der Schirmherrschaft eines anderen Vereins.
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|  | geschrieben von: S.Lüpkes am 04. März 2005
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